Kryptisches Weinvokabular: Was Fachbegriffe bedeuten Teil 1
Oft werden Geschmack, Geruch und Aussehen von Weinen mit Fachbegriffen bezeichnet, die für den Laien erst einmal kryptisch klingen. Gleiches trifft auch auf seinen Anbau, die Beerenlese und Vieles mehr rund um den Wein zu. Obwohl es für Einsteiger schwierig sein mag, sich die Fachbegriffe der Weinsprache anzueignen, können sie bei Weinkauf und Degustation dennoch enorm weiterhelfen – und dienen keinesfalls nur dazu, sich im Kreise von Weinkennern als dazugehörig hervorzutun.
Vielmehr gehörte eine spezielle Fachsprache und die Verwendung von Fachbegriffen schon im antiken Griechenland zum Alltag eines jeden Weinverkosters. Damals und auch heute dient das spezielle Vokabular dazu, Sinnesempfindungen, die wir in unserer Alltagsprache eher ungenau benennen, präzise zu beschreiben bzw. Vorgänge rund um den Weinbau zu definieren. Wer sich näher mit Wein beschäftigt, wird durch das Erlernen bestimmter Begriffe viel eher die Möglichkeit haben, sich mit anderen Weinfreunden oder auch einem Händler auszutauschen. Schliesslich reicht es, wenn es um die detaillierte Beschreibung von Geruchs- oder Geschmacksnoten geht, oft nicht aus, lediglich Alltagsbegriffe zu verwenden.
Im Folgenden sollten die wichtigsten Begriffe des Weinvokabulars kurz dargestellt werden:
Abgang:
Auch Finale oder Nachhall genannt, wird hiermit der Zeitraum beschrieben, in welchem die Geschmacksstoffe des Weines nach dem Hinunterschlucken noch in Mund und Gaumen spürbar bleiben. Ein längerer Abgang wird stets positiv bewertet. Das Zeitintervall wird dabei in Caudalies gemessen. Eine Sekunde entspricht dabei einer Caudalie und ein Wert von etwa 20 Caudalies steht für einen guten Wein.
Acidität:
Dieser Begriff beschreibt den Säuregehalt eines Weines. Ist die Acidität zu hoch, wird der Wein als beissend sauer empfunden. Ist sie zu niedrig, schmeckt der Wein langweilig und fad.
Aroma:
Traditionell werden Geruchsempfindungen, die beim Verkosten des Weines auch in Gaumen und Mund spürbar sind, als Aroma bezeichnet. Häufig wird der Begriff aber auch verwendet, um den Duft des Weines näher zu beschreiben.
Assemblage:
Beschreibt den Vorgang des Mischens verschiedener Weine und Moste, welche einen gemeinsamen Ursprung haben. Hierdurch sollen Geschmacksattribute der einzelnen Weine zusammengefügt werden, um einen besonders harmonischen Gesamteindruck zu ergeben. Das Ergebnis dieses Vorgangs nennt man Cuvée. Coupage hingegen ist etwas anderes und meint das Mischen verschiedener Weine unterschiedlicher Herkunft.