Welche Faktoren spielen beim Weinbau eine Rolle?

Welche Faktoren spielen beim Weinbau eine Rolle?

Auf die spätere Beschaffenheit eines Weines haben zahlreiche Faktoren einen grossen Einfluss. Neben der Auswahl der Rebfläche, des sogenannten Terroirs, spielen auch Bodenbeschaffenheit, Klima, Geländeform und natürlich auch die Rebsorte eine immens grosse Rolle.

Insbesondere hat gerade die Bodenbeschaffenheit des Anbaugebiets grossen Einfluss auf den späteren Charakter der Weins und kann von Weinkennern teilweise problemlos herausgeschmeckt werden. Was für den Laien erst einmal komisch klingt, gelingt relativ leicht, wenn man weiss, welche Bodenbeschaffenheit welche Charakteristiken des Weines bedingt.

So weiss man beispielsweise, dass besonders kalkreiche Böden Weine mit feiner Finesse hervorbringen, die sich besonders gut lagern lassen und sich auch „im Alter“ geschmacklich exquisit präsentieren. Lehmige Böden hingegen bringen besonders häufig gehaltvolle, charakterstarke Weine, die fast schon wuchtig wirken, hervor. Sandige Böden oder ein kieselhaltiger Untergrund begünstigen eine frühere Reife der Weinbeeren. Immer zu beachten ist dabei natürlich ausserdem auch die Dicke bzw. Ausgeprägtheit der entsprechenden Bodenschicht.

Besonders wichtig ist neben der adäquaten Feuchtigkeitsversorgung der Reben auch die Nährstoffversorgung der Pflanzen. Mittlerweile weiss man, dass die Reben gerade dann besonders gut gedeihen, wenn die Bodenbeschaffenheit eher karg anstatt zu fruchtbar gehalten wird. Entsprechend ist darauf zu achten, die Pflanzen nicht zu überdüngen, da so keine ansprechende Weinqualität erreicht werden kann.

zwei weinköpfeEbenfalls haben sich mittlerweile auch Boden- und Rebsortenpaarungen herauskristallisiert, die besonders gut harmonieren und hochwertige Weine hervorbringen. So gedeiht Riesling beispielsweise besonders gut auf Schieferböden, während Cabernet Sauvignon besonders gut auf kieselreichem Boden reift. Merlot hingegen bevorzugt kalkhaltige, lehmige Böden.

Welche immensen Auswirkungen die Bodenbeschaffenheit auf die Qualität eines Weines haben kann, sieht man am Beispiel des französischen Pétrus, einem der hochrangigsten Weine der Welt. In vielen Jahrgängen präsentiert sich der Pétrus als sortenreiner Merlot, was an sich schon eine Besonderheit ist. Sein trüffelartiger, rund-fülliger Geschmack wird dabei jedoch massgeblich durch die Bodenbeschaffenheit des Anbaugebiets bedingt. Einzigartig und flächenmässig stark begrenz, erhält der Wein seinen Geschmack durch die besondere Bodenmischung aus Kies, Sand und Ton, die so nur in einem eng begrenzen Gebiet vorkommt.

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